TRIEBWAGEN, ZUR ZEIT DES CHEMIN DE FER FRANCO-ETHIOPIEN BIS 1980



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Im Jahr 1964 bekam die Bahngesellschaft Franco-Ethiopien die beiden ersten Exemplare eine Triebwagenserie, welche zur Verstärkung des Personenverkehrs bestimmt waren. Sie ermöglichten die Beförderung von etwa 250 Reisenden verteilt auf 3 Klassen. Die Reisedauer Addis Abeba – Diré Daoua (473 km) konnte in 9:30 Stunden befahren werden, 45 Minuten Verpflegungshalt im Buffet von Aouache inklusive. Bezogen auf die örtliche Gegebenheiten bedeutet dies eine ansehnliche Leistung.

Die Wahl der CFE fiel auf die Zusammenstellung Triebwagen mit zwei oder drei Anhängewagen nach bereits bestehendem Rezept. Seit 1957/1958 standen 16 solche Triebwagen zu 550 PS im anstrengenden Dienst auf dem Netz von Madagaskar, vier weitere Einheiten wurden im Jahr 1962 der Gesellschaft Abidjan – Niger geliefert, und alle liefen zur allgemeinen Zufriedenheit.

Der Triebwagen mit 550 PS verfügte über die von Alsthom entwickelte elektrische Übertragung mit zwei Fahrmotoren in einem Triebgestell (Achsfolge Bo'2'). Dies erlaubte eine niedrige Achslast und ein günstigeres Fahrverhalten. Zudem ermöglichte dies Vereinfachungen im Unterhalt und Bedienung dank den Gemeinsamkeiten mit den Diesellokomotiven "Union Française" des gleichen Herstellers.



Die Anhängewagen wahren eigentliche Leichtbaupersonenwagen, jedoch von solider Bauweise, welche eine angenehme Abfederung, geräumige Plattformen und eine Durchgangsverbindung durch die ganze Zugskomposition boten.



Die ersten beiden Kompositionen entstanden noch 1964 bei Billard, die dritte folgte 1967 bereits von Soulé in Bagnères de Biggore, nach der Schliessung des Werkes des ersten Herstellers.

Im Jahr 1972 bestellte die Bahngesellschaft CFE zwei weitere Kompositionen, welche 1974 in Dienst kamen (12. April und 17. Juni). Sie unterschieden sich durch kleine Details in den Aufbauten, behielten aber das Grundrezept, welches unter dem Namen "Ethiopie" den Siegeszug des Triebwagens "Französischer Art" bis heute ununterbrochen weiterführte :

Triebwagen mit elektrischer Kraftübertragung und dem sehr verbreiteten Dieselmotor MGO V12 ASHR mit Turboaufladung, auf 2000 Umdrehungen eingestellt mit einer Leistung von 950 PS. Die beiden Fahrmotoren des Typs Alsthom M3 waren in Drehgestelle der Bauart R 153 oder R 154 eingebaut. Mit einer Gesamtlänge von 23,70 Meter bei einem Betriebsgewicht von 52 Tonnen konnte der Triebwagen Radien bis 75 Meter befahren. Mit drei Anhängewagen konnte er die Geschwindigkeit von 90 km/h einhalten. Die zulässige Betriebsgeschwindigkeit wurde dann aber vorsorglicher Weise auf 45 km/h begrenzt.


("Soulé"Ethiopian type)

Den Führerstand mit drei Plätze folgte der Maschinenraum samt Hilfsbetriebe, eine erste Plattform mit WC und zwei Klappsitzen, das Abteil der ersten Klasse mit 14 einzelnen Fauteuils und vier Klappsitzen, die zweite Plattform mit zwei Klappsitzen welche zum Abteil der zweiten Klasse mit 10 Bänke zu je zwei Sitzplätze führte. Wegen dem Durchgang zu den Anhängewagen war der hintere Führerstand durch zwei geteilt. So konnten in unter sehr annehmbaren Bedingungen 42 Reisende befördert werden, selbst wenn das Fahrzeug nicht klimatisiert war.



TRIEBWAGEN ZUM ZEITPUNKT DES CHEMIN DE FER DJIBOUTO-ETHIOPIEN, NACH 1980



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Äusserst gefordert und dauernd an der Leistungsgrenze eingesetzt boten diese Triebwagen einen sehr geschätzten Dienst, unterbrochen durch zahlreiche Zwischenfälle hervorgerufen durch die Kriegsjahren und dem schlechten Gleiszustand. Ihr eher schlichtes Farbkleid blieb seit der Inbetriebsetzung quasi unverändert. Einer dieser Triebwagen fuhr noch im Jahr 2008, mit Metallgitter vor den Stirnfenster und den Scheinwerfern, wie alle anderen Einheiten, als Schutz vor Grosswild und allen anderen möglichen Gegenständen. Im Jahr 2010 standen die ZA 102 und 105 noch im Einsatz, wären der im Ogden-Krieg beschädigte ZA 101 sich in der Werkstatt Diré-Daoua im Wiederaufbau befand.

Soulé lieferte in den Jahren 1984 und 1985 zwei weitere Triebzüge mit denselben technischen Eckdaten, aber mit modernerem Aussehen Dank der Neugestaltung der Frontseiten. Einer davon, der ZA 106, stand 2010 noch Einsatzbereit.

Betriebsnummern bei den Bahngesellschaften CFE und CDE :

NUMMER BAUJAHR TYP / HERSTELLER BEMERKUNGEN
ZA 101 1964 550PS BILLARD Rote Ziffern, schabloniert
ZA 102 1964 550PS BILLARD Rote Ziffern, schabloniert
ZA 103 1967 550PS SOULE Rote Ziffern, schabloniert
ZA 104 1972 Typ "Ethiopie" 950PS SOULE Rote Ziffern, schabloniert
ZA 105 1972 Typ "Ethiopie" 950PS SOULE Rote Ziffern, schabloniert
ZA 106 1984 Typ "Dakar" 700kW SOULE Gegossene Tafel « CDE »
ZA 107 1985 Typ "Dakar" 700kW SOULE Gegossene Tafel « CDE »
ZRD 107 1984 Triebwagenanhänger, SOULE Lieferung von 10 Anhängewagen